„Wir wollten einfach nur helfen“, das war die übereinstimmende Meinung, als sich Busunternehmer aus Mecklenburg-Vorpommern per WhatsApp zusammenschlossen und diese Gemeinschaftsaktion in Angriff nahmen. Es wurde nicht lange geredet, sondern einfach gemacht. Busse wurden geblockt, Fahrer wurden gefragt, ob sie mitmachen wollen, und die Öffentlichkeit wurde informiert.
Die ersten Tage
„Wir hatten uns einfach nur ein Ziel gesetzt: Hilfsgüter in die Grenzregion und Flüchtlinge aus dieser zurück nach Deutschland zu bringen“, sagte Torsten Behm von Bus Wedow aus Greifswald, der mit seinem Unternehmen zu den Initiatoren dieses Projekts gehörte. Keiner schaute aufs Geld, sondern nur darauf, welche Auswirkungen dieser schlimme Krieg für die Bürger der Ukraine hat. „Und deshalb wollten wir so schnell wie möglich einen kleinen Beitrag leisten, damit ein kleines Lächeln auf dem Gesicht dieser Menschen wieder zurückkommt“, erinnert sich Axel Buckentin vom Reisedienst Schröder aus Rostock.
Und so nahm in den Tagen danach eine Aktion ihren Lauf, die eine hohe Spendenbereitschaft in der Bevölkerung auslöste. „Was wir hier in den ersten Tagen erlebt haben, war gigantisch“, so Ronald Müller aus Zinnowitz von Bustouristik Müller. „Und wir wollen weiter helfen.“
Seit März bewegen die Busunternehmer enorme Mengen an Hilfsgütern.
Mit Bussen werden lebenswichtige Güter wie Babynahrung, Kindersachen, Kleidung Hygieneartikel und Schlafsäcke in die Grenzregion geliefert und Geflüchtete sicher nach Deutschland gebracht.
Eine besondere Leistung
Neben ihren langen, anstrengenden Fahrten gehen die Busunternehmer auch auf einzelne, dringende Fälle ein. Am 12. März bekamen die Fahrer auf der Anfahrt zur polnisch-ukrainischen Grenze einen Hilferuf aus Greifswald. Annas Schwester war mit ihren beiden Kindern aus dem belagerten Kiew unterwegs zur Grenze, dorthin, wo auch wir hinführen. Sie wollten in die Hansestadt.
Sie mussten nicht lange überlegen. Die Fahrer haben sofort Kontakt zu Olga in Lviv (Lemberg) aufgenommen und ständig Kontakt gehalten. Sie wussten immer, wo sie war. Auch als rund um Lemberg die ersten Bomben explodierten. Und so waren alle in Greifswald und unterwegs froh, als das Team von „Wir bewegen Hilfe“ sie und ihre Kinder am nächsten Vormittag wohlbehalten sahen und sie alle in den Bus einstiegen.
Insgesamt brachten die Fahrer an diesem Tag über 100 Babys, Kinder, Mamas und ältere Menschen nach Deutschland.
Anna’s Schwester Olga kam über Lemberg sicher im Bus nach Greifswald.
Beteiligte Busunternehmer: Reisedienst Schröder · Fahrschule & Bustouristik Müller · Krohn Busreisen · Strelitzer Bustouristik · Bus, Taxi, Mietwagen Wedow